Aus gegebenem Anlass dachte ich mir, schreibe ich mal ein Review über diesen doch ziemlich fragwürdigen Film. Achja, wer den Film noch nicht gesehen hat und ihn sich noch ansehen will, sei gewarnt, dass es in diesem Artikel auch Spoiler geben wird.
22 Jump Street ist storytechnisch schnell erzählt: Zwei Undercoverermittler, gespielt von Channing Tatum und Jonah Hill – die Namen der eigentlichen Figuren konnte ich mir nach dem Film nicht in Erinnerung rufen – sollen auf der Universität MC State die Quelle für eine neue Droge PuTTY
, genannt whyphy (work hard yes play hard yes), sprich Wi-Fi, ausfindig und dingfest machen. Wie schon im ersten Teil geraten die beiden Cops in einige schwierige, lustige, aber vor allem peinliche Situationen, die dem Zuschauer fast immer die Schamesröte ins und die Hand vors Gesicht treiben. Alle Charaktere bleiben flach und die Handlung scheint zu großen Teilen aus dem ersten Film entnommen zu sein.
Der Verlauf beider Filme ist fast identisch
, was man anhand einiger Vorkommnisse belegen kann. Die Ermittler werden in eine Schuleinrichtung eingeschleust, um einen Drogenring zu sprengen, zuvor wird nochmal gezeigt dass die beiden Partner richtige Bros geworden sind durch ihre Zeit an der Polizeiakademie. Kurz nachdem sie eingeschleust werden, haben sie erstmal keine Ahnung wie man an die Drogen kommen könnte und es folgt, wie erwartet, ein Hagel an Witzen über ihr Alter. Zwischendurch gibt es auch mal einen Trip mit den Drogen, die sie eigentlich finden sollten. Es folgt eine Selbstfindungsphase für beide Ermittler, in der sie feststellen, dass sie deutlich zu verschieden sind für ihre Partnerschaft, und es beginnt das retardierende Moment: es gibt kein weiteres Geld mehr für den Einsatz und Tatum und Hill entfremden sich, wobei jetzt Tatum derjenige ist der sich in der Schuleinrichtung selbstverwirklichen will. Der Film endet damit, dass der Antagonist der beiden wiedervereinten BroCops, also Brops, auf einer großen Feier der jeweiligen Schuleinrichtung bei einer Schießerei und anschließender Verfolgungsjagd – bei der Channing Tatum abermals angeschossen wird – festgenommen/getötet wird.
Aus cineastischer Sicht betrachtet, sofern ich das beurteilen kann, macht der Film nichts Außergewöhnliches oder gar Neues. Im Gegenteil, er ist so bieder und trocken gestaltet, dass man meinen könnte, beide Jump-Street-Filme wären nach derselben Action-Comedy-Teenie Vorlage gedreht worden. Das Thema, die Erzählweise und sogar die Figuren scheinen diversen, bereits hundertmal gesehenen Schablonen zu entstammen. Das einzige Alleinstellungsmerkmal dieser Erzeugnisse scheint das sehr gut zusammen agierende Team Tatum-Hill zu sein. Ich behaupte, dass ein Großteil des Erfolgs auf die unglaublich gute Synergie der beiden Schauspieler zurückzuführen ist. Es ist einfach zu herrlich, diese beiden kindgebliebenen Erwachsenen dabei zu beobachten, wie sie darüber streiten, ob das Poster eines Lamborghinis an die Wand des Studentenwohnheimzimmers gehört, oder wie sie versuchen, Hummer zu kochen und dabei ziemlich viel Unfug mit den Tieren anstellen.
Alles in allem war ich persönlich nicht vom zweiten Jump-Street-Teil überzeugt und bereue, das Geld für den Kinobesuch ausgegeben zu haben. Ich will den Film nicht für alle Leute madig machen. Ich verstehe ja, dass der Film mit Absicht viele Witze des ersten Teils aufgreift und an gewissen Stellen abändert, aber schon nach zehn Minuten war diese Art Witz so ausgelutscht, dass ich mich nur noch fremdsschämen konnte. Allerdings empfehle ich beide Teile allen Leuten, die eine mittelgroße Party feiern wollen und entweder mit Alkohol und/oder anderen Mitteln ähnlicher Wirkung zugedeckt sind.
In diesem Sinne: „Irgendwas Cooles“!
PS: Im zweiten Teil gab’s tatsächlich eine Szene, die ich sehr erheiternd fand. Die ist wohl darauf zurückzuführen, dass der gute Ice Cube eine größere Rolle für den zweiten Film verlangt hat.
Kot Matroskin
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